Um die Dramatik des Ereignisses zu verdeutlichen, verlegen wir das Ereignis ins Erwachsenenalter: Stellen sie sich vor, Sie sitzen alleine mit ihrem Partner oder ihrer Partnerin in einem Ruderboot auf einem See. Weit und breit ist kein anderer. Es ist ein wunderschöner Tag und sie genießen die Innigkeit miteinander. Plötzlich windet sich ihr liebster Mensch, bekommt Krämpfe und stirbt in ihren Armen. Sie konnten nichts tun. Mühsam bringen sie das Boot mit dem toten Körper an Land...

Wie lange würden Sie als Erwachsener brauchen, um dieses Ereignis seelisch vollständig zu bewältigen? Nach unseren(Austermann) Erfahrungen braucht ein werdenen Mensch noch länger als ein Erwachsener. Es war das erste große Ereignis in seinem Leben. Alle seine Sinne waren weit geöffnet. Er war vollständig machtlos.

 


 

Gewöhnlich merkt die Mutter nichts, außer über Träume und Intuition. Selten gibt es kleinere oder größere Zwischenblutungen.

 

Zunächst werden der Herzschlag und die Bewegungen schwächer, dann hören sie ganz auf. Das spürt der Andere. Oft weicht er dem toten Geschwister aus, zieht sich sogar ganz in der Gebärmutter zurück und bewegt sich kaum noch während der Schwangerschaft.

 

 

Es ist sehr wahrscheinlich, dass der Überlebende eine Veränderung im Geschmack des Fruchtwassers wahrnehmen kann.

 

Man kann den gestorbenen Embryo in der Plazenta eingewachsen sehen, wenn er bereits die 14.Schwangerschaftswoche erreicht hat. Vorher wird er ganz von der Plazenta absorbiert oder wächst gelegentlich in den Überlebenden ein. Wenn das gestorbene Geschwister noch älter geworden ist, ab der 20. SSW wird es zu einem "Fetus papyracaeus", zum plattgedrückten eingetrockneten Fötus dem das Gewebewasser entzogen wurde.

 

Der Andere fehlt so sehr, so unerträglich, dass nichts im Leben so recht Freude machen kann. Ein Teil des überlebenden Zwillings möchte so schnell wie möglich sterben, um wieder ganz nah beim Anderen zu sein, wieder ganz, wieder Eins zu sein.

 

Wie Erwachsene Zwillinge auf den Tod des Zwillings reagieren, ist in der Zwillingsforschung genauer untersucht worden. Erwachsene trauern sehr lange und sehr schwer um den Anderen, fühlen sich leer und einsam, selbst wenn sie zu Lebzeiten im Alltag die Verbindung verloren hatten. Oft sind sie voller Schuldgefühle, mehr Glück als der Andere gehabt zu haben. Es fällt einigen Zwillingen, die ihr Geschwister im Erwachsenenalter verloren haben, dauerhaft schwer, sich ihres Lebens zu erfreuen.

 

 

"Kann man jemanden vermissen den man nicht kennt??
Ja man kann
Kann man um jemanden trauern den man nie gesehen hat?
Ja man kann

Wieder sitze ich am Fenster und schaue in den saphirblauen Himmel über mir. Wieder denke ich an dich. Was würdest du jetzt gerade tun wenn du hier wärst? So viele Fragen auf die ich nie eine Antwort bekommen werde streifen durch meinen Kopf. Was wäre wenn du nicht gegangen wärst? Stimmt es, dass Zwillinge Gedanken teilen? Schade dass ich das nie erleben werde. Ich vermisse dich so sehr.
Was machst du? Sitzt du irgendwo dort draußen und siehst auf mich hinab? Lebst du dein Leben oder lebe ich deins? Tränen laufen über meine Wangen, warum bin ich so traurig? Sollte ich nicht glücklich sein, dass du nicht leiden musst?
Wärest du taub … ich würde dir zeigen wie schön Musik ist auch wenn du sie nicht hörst. Wärest du blind … ich würde dir die Welt zeigen, dass du die Farben siehst. Wärest du lahm … ich würde dich tragen bis ans Ende der Welt.
Leider bist du nicht krank … du wirst nie die Schönheit der Farben sehen und nie hören wie schön Musik klingt, denn du bist hinter dem Schleier, du bist fort … für immer. "

 

Verfasser unbekannt

 

 

Die folgende Geschichte hat mich sehr bewegt und zum nachdenken angeregt. Ich denke man kann sie auch gut auf

seinen Zwilling beziehen !

 

Eine alte Frau erzählte mir von ihrer Tochter, die bei einem

Autounfall in einem sehr jungen Alter gestorben war -

sie kam einfach nicht über die Trauer und das Leid hinweg,

so dass ihr Leben zum Erliegen kam, indem sie schrie und

trauerte um ihr kleines Mädchen -

Eines Nachts hatte sie einen Traum von ihrem kleinem

Mädchen, zwei schwere Eimer tragend - viel zu schwer

für ihre kleine Gestalt, sie kämpfte mit jedem Schritt -

Die Mutter fragte sie: "Mein liebes Mädchen,

was trägst Du denn so Schweres?"

Das kleine Mädchen antwortete: "Deine Tränen Mami!"

Erst danach begann ihre Heilung

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             aktualisiert am 16.09.2024